Lust auf Veränderung und der individuelle Werkzeugkasten, um Projekte auf die nächste Stufe zu heben, fokussierte der Empowerment-Workshop „Mit Spaß Neues möglich machen!“ beim BUVKO 2025. Das Baden-Württemberg Institut für Nachhaltige Mobilität (BWIM) setzte hierfür direkt bei den AG-Teilnehmenden an und startete unter Federführung von Sven Kesselring und Uwe Böhme mit einer zentralen Bestandsaufnahme: „Was motiviert euch, wie bleibt man dran, was fordert euch heraus?“
Deutlich wurde: Trotz unterschiedlicher Themen und Rahmenbedingungen stehen Initiativen immer wieder vor ähnlichen Herausforderungen. Ein guter Grund, gezielt ins Gespräch zu kommen und voneinander zu lernen! Eine Idee, die das BWIM mit dem Netzwerk „ZIMT – Zusammen für soziale Innovationen der Mobilitätswende“ forciert und hieraus Good Practices mitbrachte.
Ideen-Franchising & Co: Von anderen lernen, Konzepte adaptieren
Judith Häring von Bike Bridge e.V. ließ hinter die Kulissen blicken, wie aus der Initialidee – ein Fahrradkurs für Migrantinnen in Freiburg – in wenigen Jahren eine breite Angebotspalette in mehreren Städten wurde. Anregungen boten sowohl die Durchführung der Kurse (u.a. ehemalige Teilnehmerinnen als Trainerinnen, parallele Kinderbetreuung) als auch die Organisationsstruktur rund um die Gewinnung und Schulung von Ehrenamtlichen, die Bewerbung und Mischfinanzierung der Angebote, die Zusammenarbeit mit Firmen und die Entlastung durch hauptamtliche Mitarbeiter*innen.
Die Erfolgsgeschichte von Bike Bridge diente zugleich als Analysebeispiel für die entscheidenden Skills („Superkräfte“), Erfolgsfaktoren und Game Changer auf dem Weg von der Idee bis zum Ziel. Begleitet von Ulrike Müller-Siebert und Verena König vom BWIM arbeiteten die Teilnehmenden gemeinsam an aktuellen Herausforderungen ihrer Projekte und feierten Meilensteine. Denn Erreichtes feiern ist wichtig! Da herrschte Einigkeit. Genau wie bei einem Punkt, der nicht außer Acht gelassen werden dürfe: Das Wohlbefinden der Menschen, die mit viel Idealismus ihre Energie und Zeit investieren. Manchmal über die Belastungsgrenze hinaus. Ein sehr persönlicher und emotionaler Moment, in dem der Workshop einen geschützten Raum für offenen Austausch, Zuspruch und die gemeinsame Lösungssuche bot. Klar wurde immer wieder: Zukunftsthemen beinhalten facettenreiche Herausforderungen. Daher braucht es engagierte Mitwirkende und ein Netzwerk unterschiedlichster Fähigkeiten.



Den Straßenraum einfach mal umgestalten und ausprobieren, ob eine Idee alltagstauglich ist?
Zum Thema „Verkehrsversuche und Experimente für mehr Lebensraum – wie macht man das eigentlich?“ hatte Mikeala Sparks von bwim.puls Beispiele aus Sulz am Neckar und Weil der Stadt mitgebracht. Diese zielten u.a. auf das Umfeld eines Schulzentrums und die Belebung einer Innenstadtachse. Ihre Erfahrung zeigt: Temporäre verkehrstechnische Lösungsideen, Aktionswochen und Pop-up-Maßnahmen können auch in Kleinstädten Schwung in die Mobilitätswende bringen.
Bereits auf der Zielgeraden zur Verstätigung von Ideen ist die Karlsruher Innenstadt. Andreas Mangold, Projektkoordinator City-Transformation, stellte die kreativen und partizipativen Maßnahmen zur nachhaltigen Stärkung der Innenstadtquartiere vor. Ein Projekt im Rahmen des Bundesförderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“. Neben Tipps und Rezepten für Experimente im öffentlichen Raum boten die Referierenden auch ganz praktische Antworten – z.B. woher man Stadtmöbel bekommt, welche Fördermittel es gibt und dass Feiern besonders geeignet ist, um positive Erinnerungen zu schaffen.