Jubiläumstreffen des Bürgerinitiativen-Netzwerks ZIMT in Karlsruhe
Wie Bürgerinnen und Bürger mit ihren Anliegen und Konzepten bei Kommunen Gehör finden und erfolgreich mit Verwaltungen zusammenarbeiten, stand im Mittelpunkt des ZIMT-Netzwerktreffens am 15. November 2024 in Karlsruhe. Das Baden-Württemberg Institut für Nachhaltige Mobilität fokussierte damit zum ersten Geburtstag von „Zusammen für soziale Innovationen der Mobilitätswende (ZIMT)“ ein Thema, das viele zivilgesellschaftliche Initiativen als Herausforderung sehen.
Die 35 Teilnehmenden aus Bürgerinitiativen, Wissenschaft, Kommunen und Landespolitik erhielten neben Impulsvorträgen viel Raum für Nachfragen und Diskussionen. Immer wieder deutlich wurde dabei der Bedarf nach einer vertrauensvollen, konstruktiven Kommunikation auf Augenhöhe und einladenden Umfeldern und Spielräumen, in denen sich zivilgesellschaftliches Engagement entfalten kann. Gepaart mit der Bereitschaft, sowohl auf Seiten der Kommunen als auch der Initiativen, den gemeinsamen Weg mit Verständnis und Vertrauen in die gegenseitige Expertise zu beschreiten.
Mut für die Realisierung von Zukunftsprojekten machten an dieser Stelle die Ergebnisse einer aktuellen BWIM-Umfrage, die Dr. Uwe Böhme vom ZIMT-Team vorstellte: Über 80 Prozent der befragten baden-württembergischen Landkreise und Kommunen gaben an, dass engagierte Bürger*innen und Initiativen für die Mobilitätsentwicklung eine wichtige Rolle spielen. Die Beteiligung der Zivilgesellschaft werde demnach nicht nur als positive Bereicherung sehr geschätzt, sondern überdies als Notwendigkeit für eine nachhaltige Entwicklung lebenswerter Städte angesehen.
Die Bedeutung und Stärke der Zivilgesellschaft für die Verkehrswendeziele 2030 des Landes unterstrich auch Staatsekretärin Elke Zimmer, die als Vertreterin des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg zum ZIMT-Netzwerktreffen nach Karlsruhe gereist war. Sie zeigte sich begeistert vom Gestaltungswillen der Bürgerinitiativen in Baden-Württemberg und motivierte, an den Visionen festzuhalten und Projekte umzusetzen.
Mit vielen Nachfragen bedacht wurde Eileen Baron vom Büro für Mitwirkung und Engagement der Stadt Karlsruhe. Sie teilte ihre Erfahrungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bürgerinitiativen und erläuterte Strukturen und Arbeitsweisen in der Verwaltung. Eindrücke von laufenden Stadtentwicklungsprojekten in der Fächerstadt – u.a. die Neugestaltung des Passagehofs und das Kiezblocksprojekt Hirschbrücke – hatten die Teilnehmenden bereits bei einem Stadtspaziergang am frühen Nachmittag gewinnen können.
Wie Konflikte in der Zusammenarbeit trotz unterschiedlicher Bedürfnisse, Ansichten und Arbeitsweisen möglichst gar nicht erst aufkommen bzw. gelöst werden können, zeigte Stadtentwicklungsmediator Mathieu Wellner auf und bereicherte zudem die anschließende „Fishbowl“ mit seinen Erfahrungen aus der Konfliktlösung. Das offene Diskussionsformat bot allen Teilnehmenden des Nachmittags Gelegenheit, den Dialog mit eigenen Beiträgen zu erweitern und Gedankenimpulse zu setzen, die anschließend beim gemütlichen Ausklang noch vertieft wurden. Zur offenen, positiv motivierten Atmosphäre trug auch Performancekünstlerin Karina Syndicus bei – mit ihrem humorvollen, ganz besonderen Blick auf die Mobilitätswende und einem Konfettiregen der guten Nachrichten.
Hier ist ein Link zum Download der Bilder.
Das nächste Zusammentreffen der ZIMT-Initiativen ist im Rahmen des Bundesweiten Umwelt- und Verkehrskongresses (BUVKO) im März 2025 geplant. Dann wird die große Weiterbildungs- und Netzwerkveranstaltung für Bürgerinitiativen, interessierte Laien und Praktiker*innen aus dem gesamten Bundesgebiet erstmals in der Karlsruher Messe stattfinden. Weitere Initiativen, die Mobilitätsthemen in Baden-Württemberg vorantreiben und vom Netzwerk profitieren möchten, sind bei ZIMT jederzeit herzlich willkommen! Kontakt: zimt@bw-im.de.
Fotos: J. Bansen, S. Urmetzer